Freitag, 25. Mai 2018

VLOGGING: Decluttering 1 / Aussortieren


Ich habe das im letzten Post versprochene erste Video zum Ausmisten tatsächlich gedreht und, zack!, auch einfach gleich veröffentlicht. Sehen könnt ihr es HIER. 

Ich plaudere darin ein wenig über die Tücken des Aussortierens von emotionalem und anderem Kram, den man aus höchst irrationalen aber auch vielfältigen Gründen überhaupt jemals aufgehoben hat. Bei dem Filmchen handelt es sich auch um so eine Art Auftaktveranstaltung zum Themenkreis Horten und Aufräumen, weil ich dazu noch eine ganze Reihe von Beiträgen plane. Denn ich befinde mich bekanntlich seit Jahren (wenn nicht Jahrzehnten) und immer weiter im Kampf gegen die Dinge in meinem unmittelbaren Lebensraum. Und wenn ich Kampf sage, dann meine ich das auch ganz genau so. Außerdem wird man halt irgendwann beim langjährigen Ringen mit der eigenen Problematik ganz nebenbei auch zur Expertin für eben diese. Wenn es um Strategien und Methoden des Ausmistens geht, macht mir so leicht keine was vor. Wie auf dem weiten Feld der Diäten habe ich alles ausprobiert und vieles scheitern sehen.

Allerdings werde ich nicht aufhören, aufzuräumen. Anders als im Falle von Diäten, bin ich hier nach wie vor überzeugt, dass sich der Kampf lohnt, und dass das erwünschte Ergebnis auch erhalten werden kann. Denn das Leben ist so viel einfacher, wenn alles im Haus einen Platz hat, der idealerweise auch noch leicht zu erreichen ist. Gerade heute habe ich im Auto so darüber nachgedacht, dass ich eigentlich mittlerweile nur noch sehr wenig Zeit damit verbringe, Dinge zu suchen. Die Regel "ein Platz für alles und alles an seinem Platz" ist bei mir zu Hause tatsächlich inzwischen umgesetzt worden. Mein größtes Problem ist nun, den Strom von Dingen, die hereinkommen, wirksamer zu verringern. Soll heißen: Ich schleppe noch immer viel zu viel neuen Kram an, der oft erst einmal keinen Platz hat. Und das nicht nur organisatorisch, sondern buchstäblich. Dann muss Altes raus, um Platz zu schaffen. Aber sich zu trennen, ist oft nicht einfach, Und dann kommt alles ins Stocken, Ärger und Überforderung blühen ganz schnell wieder in grellen Farben und man bekommt das vertraute Gefühl, schlicht niemals wirklich Herrin der Lage zu sein.

Meine Herausforderungen für die kommenden Monate liegen im Keller (mal wieder), in der Küche, dem Schafzimmer und dem Kabäuschen. Also eigentlich überall, wobei Schlafzimmer und Keller am gruseligsten sind. Der Keller ist, nachdem er bereits ein paarmal recht aufgeräumt und organisiert gewesen ist, im Augenblick wieder so voll, dass mir Kartons entgegen fallen, wenn ich die Tür öffne.

Im Schlafzimmer ist der Kleiderschrank das größte Projekt. Darin ist im Augenblick nicht genug Luft für all meine Kleider. Die stehen zum Teil in Wäschekörben davor. Gleichzeitig habe ich Schwierigkeiten, im vollgestopften Schrank meine Kleidung für den Tag morgens schnell und einfach zu finden. Das größte Ziel ist aber Vereinfachung. Ich bestehe quasi darauf, dass der Alltag leicht wird. Da ist überhaupt der Grund, warum ich das Chaos und die Dinge so verbissen aufhalten will.

Und irgendwann werde ich dann die Kamera todesmutig in den Keller tragen. Da gibt es genug  Material für einen zünftigen Messie-Mehrteiler. Aber vorerst nun erst einmal eine milde Einleitung auf YouTube. Es würde mich übrigens außerordentlich interessieren, über euer Verhältnis zu den Dingen auch etwas zu erfahren. : )

NH

3 Kommentare:

  1. liebe Nicola,
    vielen dank, dass du mit diesem heiklen thema so offen umgehst.
    erstens, weil es mir ähnlih geht und ich mich dann nicht so fühle wie eine unordentliche, leicht schrullige minderheit, die nur aus einer einzigen person besteht.
    zweitens, weil es hilft, die wege anderer menschen kennenzulernen.
    ich bin schon ziemlich gut sortiert - aber es ist einfach immer noch zu viel.

    derzeit stockt es. stau an vielen orten. das überfordert mich.
    es reicht einfach nicht, ab und an eine tüte voll zeug ins sozialkaufhaus zu tragen.
    ich habe nur ein winziges budget, von vielem mag ich mich nicht trennen, 'weil es so teuer wird, wenn ich es wieder brauche und dann neu kaufen muss ... ".
    für andere dinge hätte ich gerne noch einen oder 2 oder 7 euro - aber das verkaufen auf flohmärkten und im internet ist soooo ermüdend und nicht wirklich finanziell effektiv. das raubt vor allem zeit und energie, die ich für anderes gerade wichtiger brauche ...
    ach ja und dann die berge von "oh das ist gerade im angebot, das ist woanders viiiel teurer, das kaufe ich mal vorsichtshalber, das wollte ich schoon immer etc ... - und dann liegt es hier doch bloß rum und verstopft mein leben ;-)

    du siehst: es ist wie mit allen süchten:
    wer will, findet wege. wer nicht will, findet gründe.

    ich wünsche dir weiterhin gutes loslassen

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    1. Danke, du Gute - das wünsche ich dir natürlich auch! Loslassen ist nun einmal wirklich harte Arbeit. Und das ist es für Millionen von Menschen; allein und komplett besonders sind wir da nicht.

      Den Ärger mit dem Abwickeln der Dinge, nachdem man sich quasi getrennt hat, kenne ich sehr gut. Da wird das Aussortierte im Grunde wieder zu Clutter, weil man nun entscheiden muss, was wie das Haus dann bitteschön auch endgültig verlässt. Ich habe im Augenblick einen Keller voll mit gesammeltem Verpackungsmaterial und 15 Klappkisten neben dem Schreibtisch mit "Waren" für ebay...jupp. Dabei habe ich seit (vermutlich) Jahren nichts mehr bei ebay eingestellt. Und so sind die Dinge noch immer da und versperren den Weg in vielerlei Hinscht.

      Ich wünsch uns viel Kraft! : ) Danke für deine Nachricht!

      Liebe Grüße
      Nicola

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  2. Hallo Nicola,

    danke für den Text und das Video. Ich habe mich anstecken lassen und meine Problemzonen angegriffen. Seit dem Umzug (vor ca 10 Monaten) wartete mein "Gästezimmer" auf Entrümplung. Gästezimmer in Anführungszeichen, weil ich das Zimmer hauptsächlich als Rumpelkammer nutze.

    Weil ich schon mal dabei war, habe ich den Kleiderschrank gleich mit sortiert und bringe heute 2 Müllsäcke voll Kleidung zur Weiterverwertung und ein paar Kleider werden in liebevolle Hände weiterverschenkt die damit mehr anfangen können als ich. Der Haufen hätte-wenn-wäre Kleidung ist seinen verdienten Tod gestorben.

    Der Ledermantel meiner verstorbenen Mutter hängt allerdings immer noch im Schrank. Da hängen gute Erinnerungen dran, soll er bleiben wo er ist.

    Liebe Grüsse und viel Erfolg beim weiteren Ausmisten!

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